(...) Besonders Lisa Kanchukh an der Geige fasziniert mit ihrer Virtuosität. Wie der Bogen über die Saiten springt, wie die Finger über den Hals der Geige fliegen, durch die Oktaven jagt sie die Melodien - und reißt am Ende damit fasst die Zuhörer von den Sitzen. Kräftigen Beifall bekommt sie mehr als einmal völlig zu Recht. Auch bei den getragenen Stücken trifft sie den richtigen Ton, die richtige Stimmung. Lisa Kanchukh überzeugt stets mit ihrer Interpretation...

[Böblingen Leben & Kultur 2006]

 

 

 

(...) Vor allem von einer jungen, schlicht gekleideten Frau, deren Name eigentlich niemandem etwas sagte, der sich aber ins Gedächtnis eingegraben hat in dem Moment, in dem sie ihre Geige ans Kinn legte, ihre Finger auf den Saiten tanzen ließ und den Bogen in einen Zauberstab verwandelte: Lisa Kanchukh.

Unglaublich virtuos beherrscht sie ihr Instrument, sie braucht keine einzige Note, alles hat sie verinnerlicht. So ist sie souverän genug, dass sie bei den allergrößten technischen Anforderungen ? vom Flageolett übers Tremolo bis hin zu überwältigenden zweistimmigen Passagen ? den Blick hebt und dem Publikum ein strahlendes Lächeln schenkt. Alles an ihr wirkt leicht und spielerisch, und dabei vollbringt sie absolute Höchstleistungen.

Was sie spielt? Armenische Musik, von der sie hier in Deutschland ?seltsamerweise? nicht losgekommen ist. Als sie in Rostow am Don am Konservatorium studierte, gehörte sie zu einigen armenischen Ensembles und nahm tief in ihre Seele auf, was die Melodien mit ihrem schmelzenden Charme, ihrem Hauch von Melancholie zu sagen haben. Sie selbst ist jüdische Russin und lebt in Freiburg.

Unglaublich viel Gefühl vermag sie in die zarten Liebeslieder mit ihrer Melodik zu legen, die leicht orientalisch anmutet, für europäische Ohren aber trotzdem nicht zu fremd klingt. Aber ihr Herz geht ganz und gar auf, wenn das Tempo atemberaubend wird bei schnellen Tänzen, mal ein wenig nach Zigeunerart, mal in bezwingend-feuriger Weise kaukasischer Stämme, mal beim Tango, den es in Armenien auch gibt. Dann ist sie in ihrem Element, ihre Kunst scheint entfesselt.

Bei aller Brillanz nimmt sie ihren Mitspielern nicht den Atem, sondern lässt ihnen auch Raum, die individuellen Stärken zu entfalten...

[Main Post, BAD NEUSTADT 11. November 2007]

(...) hatte sich Lisa Kanchukh mit flinken Melodieumspielungen und schmelzendem, auch bis in höchste Höhen sich strahlend erhebenden Geigenton schnell in die Herzen der Zuhörer gespielt, während sie bei den Sambas von Joachim Storl mit samtig-weichen Klängen in tiefer Lage brillierte.

[Südkurier 2010]

 

 

 

(...) Die erstaunliche Vielfalt und Flexibilität der Verbindung von Geige und Gitarre, die Lisa Kanchukh und Joachim Storl mit ihrem Programm demonstrierten, wurde durch Storls Eigenkompositionen vervollkommnet. Zart perlende Regentropfen erfüllten die Luft mit der arpeggierten Begleitstimme der melancholischen 'Atempause',


während der Titel 'Gefühlsduselei' im Kleid des südamerikanischen Samba die Gitarre als Schlagzeug und zugleich als geniales Soloinstrument vorstellte, wobei die Geige mit zarten Einwürfen als wunderbare Ergänzung diente.

 [Südkurier 2010]